Sikharin Supanmart ist jeden Tag auf seinem BMX unterwegs. Und damit will er bis in die Profiliga fahren. Ein Tag im Skatepark.
Viele Narben zeichnen die Beine von Sikharin Supanmart. Sie zeigen die jahrelange Arbeit an Tricks und Sprüngen, die der BMX-Fahrer bis zur Perfektion geübt hat. Er sitzt neben dem grauen, von vielen Graffitis gesäumten Skatepark in der Lingnerallee. Hier hat alles angefangen.
„2010 bin ich das erste Mal Skateboard gefahren“, erzählt der 23-Jährige. „Das habe ich ein Jahr lang gemacht und mich nur verletzt. Dann bin ich mit meinem Fahrrad hier am Skatepark vorbeigefahren und dachte mir: Ich wünsche mir ein BMX zum Geburtstag.“ Er bekam eins. Und das ebnete seinen Weg in die Szene, in der er mittlerweile gut bekannt ist. „Meinen ersten BMX-Contest bin ich hier in Dresden gefahren, das war so 2015 oder 2016“, sagt Sikharin. „Und 2017 hatte ich meinen ersten großen Wettbewerb in Berlin, das war das Highway to Hill. Das war ein echt krasses Erlebnis für mich.“ Auch in diesem Jahr nahm Sikharin daran teil und belegte den ersten Platz.
Er schwingt sich auf sein BMX, das keine Bremsen hat. „Du musst den Fuß auf das Hinterrad stellen, so bremst du“, erklärt er. Wenige Sekunden später fährt er von Rampe zu Rampe, springt auf Geländer, rutscht auf ihnen herunter, dreht unzählige Male seinen Lenker, während er durch die Lüfte fliegt.
Nach ein paar Minuten fängt es an, zu regnen. Sikharin will weitermachen, kann es aber nicht. Bei Nässe sind die Flächen des Skateparks einfach zu glatt. Aber das trübt seine Stimmung nicht. Was bedeutet BMX fahren für ihn? „Es ist nicht nur ein Sport, es ist ein Lifestyle“, sagt er. „Man lebt miteinander, man versteht sich miteinander sehr gut und genießt zusammen das Leben.“ Dass der Sport olympisch geworden ist, findet er gut. „Aber es ist halt nicht mehr die Art des BMX Fahrens wie früher. Jeder zeigt seine Tricks, was er oder sie kann, ohne dass da ein Kampf gegeneinander ist.“
Als Profi sieht er sich aber noch nicht. Man sei erst einer, wenn man davon leben kann. „Ist meine Meinung, jeder sieht das ja anders“, sagt Sikharin. „Aber ich will mir das noch weiter aufbauen, dass ich irgendwann davon leben kann. Und dann bin ich Profi.“ Und er will die Welt sehen, viel erleben. „Man ist nicht für immer so jung und kann sich so bewegen und viel rumreisen.“ Sein erstes Ziel wäre Barcelona. Er mag die Vielfältigkeit der Stadt und die vielen Orte zum Skateboard und BMX fahren. „Für sowas
ist das die Stadt schlechthin“, sagt Sikharin. „Ich war auch vor Kurzem da, da hab ich mich echt verliebt. Und das BMX kommt natürlich mit."
Sikharin Supanmart hat mit seinem BMX schon einiges erreicht. Er hat schon an einigen
Wettbewerben teilgenommen, zuletzt an einem in Berlin. Dort belegte er den ersten Platz.