So machen Sie Ihr Fahrrad sattelfest fürs Fahrradfest
Maik Jungmann von Die Fahrrad-Kette rät als wichtigsten Schritt, die Luft auf den Reifen zu prüfen und notfalls aufzufüllen.
Wer beim SZ-Fahrradfest keine bösen Überraschungen erleben will, sollte sein Rad gut warten. Ein Händler erklärt die drei häufigsten Fehler.
Bei Strecken von bis 140 Kilometern braucht es mehr als nur gute Kondition. Genauso wichtig ist es, sein Fahrrad vorzubereiten. Hier eine Checkliste:
Auf den richtigen Luftdruck achten
„Wer vor einer großen Tour den Luftdruck nicht prüft und sagt, das wird schon gut gehen, braucht sich nicht wundern, wenn der Reifen kaputt geht“, erklärt Maik Jungmann, der solche Fälle aus seinem Fachhandel „Die Fahrrad-Kette“ kennt. Leider lässt sich der richtige Reifendruck nicht einfachmit dem Daumen prüfen. Wenn sich der allerdings durch starke Belastung der hintere Reifen verformt, die Felge gar auf den Reifen schlägt, ist der Reifendruck zu niedrig.
Die Kette richtig fetten
„Wenn die Kette zu ausgetrocknet ist, kann sie während der Fahrt reißen“, warnt Jungmann. Allerdings ist es mit regelmäßigem Ölen nicht getan. Vor allem nach einer längeren Tour sollte die Kette danach gereinigt werden. Nur so lässt sich verhindern, dass sich kein Schmutz ablagert.
Bremsen prüfen
Die Bremspedale sollten zuerst beim Schieben getestet werden: „Wenn das Ziehen der Bremse Geräusche verursacht, sollte man allerdings in eine Fachwerkstatt gehen“, so Jungmann. Am Anfang darf und wird es leicht quietschen, weil die Bremsen verschmutzt sind, das sollte nach mehrfachen Bremsen aber legen. Ansonsten könnten die Belege so stark verschleißen, dass sie ausgetauscht werden müssen.
Während diese drei Punkte jeder ganz alleine von Zuhause aus prüfen kann, empfiehlt es sich, zusätzlich von Zeit zu Zeit die Dehnung der Kette prüfen und gegebenenfalls austauschen: „Die Kette dehnt sich aufgrund der Benutzung und auch die Zahnräder nutzen sich natürlich ab“, erklärt Jungmann. „Wenn man einfach so zu einer Radtour startet, könnte es durchaus sein, dass die Kette runter springt, und man sich vor Ort nicht weiterhelfen kann.“
Bei E-Bikes nichts anderes
Damit es nicht so weit kommt, empfiehlt Jungmann jedes Jahr eine Inspektion: „Da werden die Kurbel, die Bremse, die Kette, die Beleuchtung und alle Schraubverbindungen geprüft. Hat sich da nichts gelockert, kann entspannt in die gestartet werden.“ Das sieht bei E-Bikes nicht anders aus. Die Inspektion kostet aber 25 Euro mehr. „Denn bei einem E-Bike prüft eine Fachwerkstatt natürlich noch, ob die Software auf dem aktuellsten Stand ist.“
Zu viel Gepäck möchte niemand bei einer größeren Fahrradtour mit sich rumtragen. Einen passenden Schlauch und zwei Montierhebel würde Jungmann aber auf jeden Fall einpacken. Dann kann einen auch ein Platten nicht mehr aufhalten: „Zumal die Montierhebel sogar aus Kunststoff sind und fast gar nichts wiegen.“ Ansonsten sollte man dran denken, einen Helm aufzusetzen und genug Flüssigkeit mitzunehmen. Für sich selber – gar nicht mal fürs Fahrrad. Wenn dann noch Platz ist, könnte man über eine Radapotheke nachdenken.
Text: Marvin Graewert
Foto: Jürgen Lösel