Wer die Wahl hat, hat die Qual. Sieben verschiedene Strecken bietet das diesjährige SZ-Fahrradfest – von der 5-km-Tour für die Kleinen bis zum 140-km-Kanten für die Profis. Dazwischen fünf Strecken mit unterschiedlichem Niveau. Besonders beliebt und deshalb auch dieses Jahr wieder auf dem Programm ist die AOK Plus-Tour im Elbtal über 35 Kilometer. Aber vielleicht suchen Sie die Herausforderung und wollen in diesem Jahr etwas mehr wagen? Wir sind vorausgefahren und haben für Sie zwei Strecken getestet, die den Fahrern ein bisschen mehr abverlangen.
Drewag-Tour: 45 Kilometer
Die Strecke: Raus aus der Stadt, rein ins Grüne – das Prinzip haben die Planer bei dieser Strecke gut umgesetzt. Der Radweg entlang der Königsbrücker Straße ist zwar stellenweise recht holprig, dafür bieten die Landstraßen später allerbesten Komfort. Das gilt auch für die Rückfahrt auf dem Elberadweg.
Die Herausforderung: Dresden liegt im Elbtalkessel. Wer hier raus will, muss also erst mal kräftig in die Pedale treten. Zuerst von der Elbe hinauf zur Stauffenbergallee, dann ein längeres Stück auf dem Radweg entlang der Königsbrücker Straße. Später folgen immer wieder mal kurze Anstiege, und auch nach dem höchsten Punkt in Boxdorf ist damit leider noch nicht Schluss. Aber kein Berg ist so steil, dass man absteigen und schieben muss – vorausgesetzt, man hat rechtzeitig runtergeschaltet. Die insgesamt 237,5 Höhenmeter klingen jedenfalls gewaltiger, als sie es am Ende sind.
Die Höhepunkte: Sobald man die Stadt hinter sich gelassen hat, hat man freien Blick über das weite Land. Besonders schön: das Panorama am Ortsausgang von Reichenberg. Idyllisch ist die Fahrt durch die Wälder von Dippelsdorf, Spaß bereitet die Abfahrt nach Radebeul.
Vorsicht: Einige Male können Ampeln die Fahrt aufhalten. Besondere Vorsicht ist am Abzweig nach Hellerau und beim Einbiegen auf die Ludwig-Kossuth-Straße sowie am Kreisverkehr bei Reichenberg geboten. Und auf die Ausschilderung zur Niederwarthaer Brücke achten.
Verpflegung: Zweimal dürfen die Fahrer eine Erfrischungspause einlegen und Kalorien tanken. Der erste Stopp in Dresden-Rähnitz kommt vielleicht etwas zeitig, den zweiten auf der Festwiese in Radebeul wird aber garantiert niemand auslassen.
Fazit: Für Ungeübte könnte die Tour zur Strapaze werden. Alle anderen schaffen sie bestimmt ohne große Anstrengung – und haben noch jede Menge Spaß dabei.
Start: 9.45 Uhr auf dem Altmarkt. Startgebühr: 16 Euro.
Reichenberg: Rast mit Weitblick
Radtourenfahrt 3: 65 Kilometer
Die Strecke: Ein Großteil der Strecke führt über Straßen, die mal mehr (zwischen Dresden und Radeberg) und mal weniger (Liebethaler Grund) befahren sind. Aber auch kleine Nebenstraßen und Radwege werden genutzt. Fast immer geht es über Asphalt, Kopfsteinpflaster ist die Ausnahme.
Die Herausforderung: Den Fahrern bleibt keine halbe Stunde zum Warmradeln. Denn kaum haben sie die Elbe auf der Waldschlößchenbrücke überquert, geht es fast nur noch bergan. Und das rund acht Kilometer lang. Denn so lang ist die Straße, die von Dresden nach Radeberg durch die Heide führt. Wer hier mit seinen Kräften haushaltet, ist gut beraten. Denn es ist nicht der letzte Anstieg. Vor allem der kurze Abschnitt bei Rossendorf strapaziert noch mal die Beinmuskeln. So kommen am Ende 440 Höhenmeter zusammen.
Die Höhepunkte: Der höchste Punkt wird nach etwa der Hälfte der Strecke bei Rossendorf erreicht. Hier lohnt sich ein kurzer Stopp, denn der Blick reicht – gutes Wetter vorausgesetzt – bis weit nach Böhmen. Genussradler kommen vor allem an der Goldbachaue in Großerkmannsdorf, im Liebethaler Grund sowie zwischen Pirna-Copitz und Pillnitz auf ihre Kosten.
Vorsicht: In Radeberg weicht die Tour nach Überquerung der Bahnbrücke von der Streckenbeschreibung ab – auf die Ausschilderung achten! Mehrmals werden Ampeln passiert. Einige steile Abfahrten, auch mit Kurven.
Verpflegung: Der erste Verpflegungspunkt in Radeberg ist bereits nach einer reichlichen Stunde erreicht. Der zweite befindet sich am Kilometer 40,7 in Pirna.
Fazit: Eine gewisse Portion an Muskelkraft und Ausdauer werden bei dieser Tour vorausgesetzt. Wer regelmäßig und nicht nur auf flacher Strecke mit dem Rad unterwegs ist, dürfte die Entscheidung aber nicht bereuen.
Start: 7.50 Uhr auf dem Altmarkt. Startgebühr: 18 Euro.
Text & Foto: Steffen Klameth