Frische Luft, Bewegung, die Möglichkeit neues zu entdecken - Fahrradtouren können für alle Familienmitglieder zum großen Spaß werden. Doch was, wenn der Nachwuchs selbst für Stützräder noch zu klein, oder die Tour einfach zu lang ist? Dann bietet es sich an, die Kinder mit dem eigenen Rad zu transportieren. Was wichtig ist, damit alle Beteiligten dabei sicher sind, haben wir für Sie zusammengefasst.

Ein guter Kindersitz ist beste Voraussetzung für eine schöne Radtour
Mit einem ordentlichen Kindersitz steht einer Fahrradtour mit Kind nichts im Wege.

Der Kinder-Fahrradsitz

Diese Möglichkeit wird von Eltern am häufigsten genutzt. „Ein Sitz, der auf dem Gepäckträger angebracht wird, eignet sich gut für kurze Strecken“, so Edwin Seifert, Geschäftsführer des ADFC Sachsen. Wichtig sei dabei, dass man den Sitz ein wenig nach hinten kippen kann. „Kleine Kinder nicken gern mal ein. Wenn der Kopf dann nach vorne wegkippt, ist das nicht gut für die Haltung.“ Außerdem muss der Sitz über einen Drei- oder Fünfpunkt-Gurt verfügen und mit einem Adapter am Fahrrad angebracht werden. Wenn am Sattel des Rades große Metallfedern freiliegen, sollten diese abgedeckt werden. Ansonsten können sich neugierige Kinder-Finger darin leicht verheddern und verletzen. „Von Sitzen auf der Mittelstange oder vorne am Lenker würde ich eher abraten. Sie sind einfach nicht so sicher, wie die Sitze, die hinten am Fahrrad angebracht werden“, so Seifert. Generell gilt: Es ist hilfreich sich in einem Fachgeschäft beraten zu lassen, damit ein Sitz gefunden wird, der zu den Ansprüchen von Radler, Rad und Kind passt.

Der Anhänger

Ebenfalls beliebt sind Anhänger, in denen meist ein bis zwei Kinder Platz finden. Für Babys empfiehlt es sich, eine Schale im Anhänger anzubringen. „Generell müssen die Kinder auch in Anhängern mit einem Dreipunkt-Gurt angeschnallt werden“, sagt Seifert. Ebenfalls wichtig seien ein Batterie-Schlusslicht und Rückstrahler. „Je mehr Reflektoren am Anhänger sind, desto besser.“ Außerdem wichtig ist, dass der Anhänger über einen Überrollschutz verfügt. Er sorgt dafür, dass der Anhänger bei einem Unfall nicht vom Auto überrollt, sondern nur bei Seite gefegt wird. „Das macht die Anhänger recht sicher“, so Seifert. Er empfiehlt jedoch, das Fahren mit dem Anhänger vorab zu üben. „Länge, Breite und Bremsweg sind einfach anders, wenn der Hänger am Fahrrad ist.“

Das Nachziehrad

Diese Option ist eher weniger bekannt. Sie ist bei etwas größeren Kindern ab drei Jahren empfehlenswert. Bei einem Nachziehrad handelt es sich um ein Kinderrad, das durch eine Kupplung mit dem Rad des Erwachsenen verbunden wird. Oft verfügt es über nur ein Rad. Es gibt aber auch die Möglichkeit, mithilfe einer speziellen Kupplung ein normales Kinderrad mit dem Rad des Erwachsenen zu verbinden. Hier können die Kinder selbst treten, aber nicht lenken und schlafen so bei der Tour nicht ein.

Das Lastenrad

Lastenräder gibt es als Zwei- und Dreiräder. „Häufig verfügen sie schon über einen Kindersitz“, so Seifert. Zudem bieten sie Platz für Einkäufe oder Gepäck. Außerdem gibt es auch noch Stufentandems, bei denen die Kinder nicht nur vorne vor dem Lenker sitzen, sondern auch mit treten können. „Ich als Fahrer habe dann trotzdem noch die Kontrolle, weil ich ja lenke.“

Was generell gilt

Obwohl es in Deutschland keine Helmpflicht gibt, sollten Kinder auf jeden Fall einen tragen – egal ob im Kindersitz oder auf dem Lastenrad. „Wichtig ist, dass der Helm gut passt und über alle wichtigen Siegel verfügt. Hier sollte man nicht auf Billigprodukte zurückgreifen.“ Abgeraten werden muss davon, Kinder in einem Tragetuch oder in einer Rückentrage auf dem Rad mitzunehmen. „Das ist ebenfalls nicht verboten, aber einfach nicht sicher“, so Seifert.

Text: Angelina Sortino
Foto: Jens Lehmkühler/ADFC


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