Beim Fahrradfest ist die ganze Familie Straßburger dabei. Der Jüngste wird einfach beim Papa ans Rad angehangen.
Wenn Familie Straßburger aus Dresden das Fahrradfieber packt, muss auch der Jüngste mit. Der fünfjährige Liron Straßburger schafft zwar allein noch nicht die großen Strecken, aber dafür gibt es den Fahrradanhänger „Follow me“. Sein Vorderrad wird angehoben und mit dem Fahrrad von Vater Andreas Straßburger (37) verbunden. „Im Follow me ist er nicht nur passiv dabei, sondern er kann auch aktiv in die Pedalen treten“, erklärt der Familienvater.
So wird die sechsköpfige Familie auch am Sonntag am 22. SZ-Fahrradfest teilnehmen. Sie haben sich für die AOK Plus-Tour entschieden. 30 Kilometer hat sich die Familie vorgenommen. Liron hat den Vorteil, dass er streckenweise von seinem Vater gezogen wird. Seine drei älteren Brüder Ruben (12), Elijakim (10) und Joash (8) fahren die Strecke auf ihren eigenen Fahrrädern. Schon als sie ihre grünen T-Shirts anziehen dürfen, rufen sie laut durcheinander: „Fahrradfest! Fahrradfest!“
Andreas und Daniela Straßburger (39) lachen über diese Reaktion. „Das ist aufregend für sie. Auf das Fahrradfest freuen sich die Kinder das ganze Jahr“, erklärt Daniela Straßburger. Zum fünften Mal nehmen sie dieses Jahr an dem Fest teil. „Es ist für die Kinder immer ein Erlebnis“, fügt Andreas Straßburger hinzu. Aber längst nicht nur für seine vier Söhne.
Denn der eigentliche Fahrradnarr ist er selbst. Fahrradfahren hat für ihn schon immer dazugehört, wie er zugibt. Früher arbeitete er sogar in einem Fahrradladen mit. „Ich habe noch nie ein Fahrrad direkt gekauft“, sagt er. Er baut die Fahrräder viel lieber selbst zusammen. Unterstützung bekommt er dabei oft von seinem ältesten Sohn Ruben. „Das macht nicht nur Spaß, sondern ich kann auch etwas lernen und was mit dem Papa machen.“ Aber dabei kann es auch schon mal vorkommen, dass seine Brüder ihn bei der Arbeit an ihren Fahrrädern ärgern und sein Werkzeug verstecken.
Doch letztendlich sind sich die Kinder einig, wenn es ums Fahrradfahren geht. „Wir sind eine Sportfamilie“, sagen sie im Chor. Nur für ihre Mutter Daniela Straßburger ist das oftmals mit Stress verbunden, wenn sie sonntags über den Elbradweg fahren. „Oft achten die schnellen Radfahrer nicht auf die Kinder, wenn sie noch auf ihre Kilometer kommen müssen“, seufzt sie. Da ist ihr das Fahrradfest weitaus lieber, denn ihre Route ist für die Familie. „Da sind die Kinder kein Störfaktor. Die Ehrgeizigen fahren ja die großen Strecken“, sagt Daniela Straßburger. „Und am Anfang müssen wir nicht auf die Ampeln achten!“, fügt Ruben lachend hinzu.
Text: Nadine Franke | Foto: Thomas Kretschel