So geht's mit dem Bau von Fahrrad-Ladesäulen voran
Für die vielen neuen E-Bikes braucht es mehr Ladesäulen. Ein Energie-Versorger macht den Anfang – der Fokus liegt zuerst auf den Touristen.
Die vielfältige Landschaft Sachsens lässt sich bestens mit dem Rad erkunden. Doch immer mehr sind auf den Fahrrad-Touren am liebsten elektrisch unterwegs. Laut dem Zweirad-Industrie-Verband waren bereits 2018 rund 4,5 Millionen Elektroradler auf deutschen Straßen unterwegs. Ein Ende des E-Bike-Booms ist also nicht in Sicht.
Doch noch sind die meisten Fahrradwege auf diesen Ansturm nicht vorbereitet. Deshalb muss in den nächsten Jahren in den Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Bikes investiert werden, um die umweltschonende Mobilitätsalternative attraktiver zu gestalten. Einen Anfang macht der Energieversorger Enso, der bis jetzt bereits sechs Ladestationen für Elektrofahrräder aufgebaut hat: In Sohland an der Spree, in Oybin im Landkreis Görlitz sowie in Elstra, in Neukirch/Lausitz, in Ottendorf-Okrilla und seit Neustem auch bei Schloss Klippenstein in Radeberg. „Es ist kein Zufall, dass die Ladesäulen immer an touristischen Orten zu finden sind. Schließlich sind wir der Partner für touristische Infrastruktur“, berichtet Stephan Hönigschmid, Sprecher der Enso Energie Sachsen Ost AG. Gerade in den bergigen Regionen steigt die Nachfrage für Lade- und Abstellmöglichkeiten.
An den Stationen ist das in der Regel kostenlos und sei ein wichtiger Service, um den Tourismus in der Region anzukurbeln. Zwar lassen sich an den Ladestationen die Fahrräder nicht komplett aufladen, dafür reichen die 230 Volt bei einer kurzen Pause nicht aus. Sie sind aber auch nicht dafür gedacht. „Während man Kaffee trinken geht, wird der Akku nicht vollwerden“, so Hönigschmid. Für die Fahrrad-Fahrer leisten die Ladesäulen trotzdem einen wichtigen Beitrag. Schließlich könne man sich so sicher sein, während der Fahrt nicht liegen zu bleiben. Und noch einen weiteren Vorteil haben die Ladestationen, denn jede verfügt über Schließfächer, die Platz für Akku, Ladegerät, Helm und Rucksack bieten.
Das kommt bei den E-Bikern gut an: Als die erste Ladesäule in Sohland an der Spree aufgestellt wurde, seien noch während der Installation viele Radfahrer aufgetaucht, die nur sehnsüchtig auf so etwas gewartet haben, erinnert sich Hönigschmid. Die 5.000 Euro, die pro Säule investiert werden müssten, würden ihre Wirkung entfalten.
Sohlands Bürgermeister Hagen Israel (l.) und Enso-Kommunalvertriebsleiter Gunnar Schneider unterhalten sich an der neuen E-Bike-Ladesäule mit zwei Radfahrern.
Text: Marvin Graewert
Foto: ENSO/Lutz Weidler