Tausende von großen und kleinen Fans werden am ersten Julisonntag auf dem Dresdner Theaterplatz erwartet zum 20. Jubiläum der beliebtesten Freizeitradtour des Freistaates. Was alles neu ist, sagt Susann Puschke, Marketingleiterin der DD+V-Mediengruppe und damit seit vielen Jahren auch verantwortlich für das Fahrradfest.
Frau Puschke, wie oft sind Sie denn schon mitgeradelt?
Erst einmal. Mein Platz ist ja auf dem Theaterplatz, denn auch am Veranstaltungstag gibt es noch viel zu organisieren. Doch vor ein paar Jahren hab ich mir ein E-Bike gemietet und eine der mittleren Routen ausgesucht. Ich bin ja eher der Wandertyp. Aber mir hat es Spaß gemacht, und der Akku war am Ende fast nicht benutzt.
Wohin geht es in diesem Jahr?
Wir haben zum Jubiläum ein „Best of“ unserer beliebtesten Strecken zusammengestellt. Natürlich ist wieder die AOK PLUS-Tour nach Radebeul dabei, wie in jedem Jahr. Die elf Kilometer kurze Familientour mit Polizeibegleitung haben wir ausgewählt, damit Familien auch in diesem Jahr sicher radeln können. Dann gibt es zwei etwas knackigere Touren über 65 und 95 Kilometer. Eine Herausforderung wird die Tour aus dem Jahr 2000.
Was ist an ihr besonders?
Die Länge und das Profil. Wir hatten schon lange keine Tour über 150 Kilometer. Und auch die 1 280 Höhenmeter sind sehr ambitioniert. Eine solche Herausforderung wollten die Cracks unter den Freizeitradlern schon lange wieder beim Fahrradfest in Angriff nehmen. Denn so hat es ja 1996 begonnen – als Rahmenprogramm der Sachsentour der Radprofis. Später organisierten wir mehr der kürzeren Touren und machten die Tour massentauglich. Der Spaß soll an erster Stelle stehen, und dass die Teilnehmer gesund, munter, fröhlich und zufrieden am Theaterplatz ankommen.
2012 einte das Fahrradfest schon mal 11 255 Radler. Im letzten Jahr kamen „nur“ 10 342. Streben Sie zum Jubiläum einen neuen Teilnehmerrekord an?
Nein. Uns geht es eben nicht um das „Schneller-Höher-Weiter“-Prinzip. Die Strecken und auch der Theaterplatz haben nur ein bestimmtes Fassungsvermögen. Das historische Pflaster dürfen wir nicht mit Ständen bebauen. Trotzdem wollen wir die Teilnehmer gut versorgen und nach der Tour auch unterhalten - wie in jedem Jahr. So wird zum Beispiel wieder für die Kinder gesorgt, mit Riesenrutsche und Trampolin. Auch die beliebten Wasserbars stehen wieder auf dem Theaterplatz. Ja, die Verpflegung ist ja für solch eine Veranstaltung sehr wichtig.
Was ist denn in diesem Jahr im Angebot?
Da vertrauen wir auf das Altbewährte: auf Mini-Salamis und Gewürzgurken, Müsliriegel sowie Bananen und Äpfel. Einen neuen Geschmack sollen in diesem Jahr Käse- Schinken-Brötchen bringen.
Und wie wird der Proviant an die Teilnehmenden verteilt?
Über die Gutscheine aus dem Starterpaket. Je nach Länge der Strecke gibt es eine bestimmte Anzahl, die an den Verpflegungsstationen unterwegs eingelöst werden können. Dort standen im vorigen Jahr 180 Helfer. Weitere 180 Freiwillige haben die Touren begleitet, Strecken abgesichert und waren bei Pannen vor Ort. Die 70 Ärzte und Sanitäter waren eher froh übers Nichtstun. Doch Pflaster kleben und den einen oder anderen Verband anlegen, mussten sie trotzdem. Das Fahren im Pulk ist gar nicht so einfach, das habe ich selbst erlebt.
Was sollten Radfestneulinge beachten?
Vorausschauend mitfahren. Das SZ-Fahrradfest ist ja kein Rennen. Jeder fährt sein Tempo, der Weg ist das Ziel. Der Nachteil beim Fahren im größeren Pulk ist die versperrte Sicht. Deshalb sollten spontane Manöver unterlassen werden. Also besser nicht ruckartig bremsen und auf keinen Fall ohne ein vorheriges Zeichen anhalten.
Muss ein Helm getragen werden?
Nein, denn in Deutschland besteht keine Helmpflicht. Doch ich würde mich freuen, wenn alle Teilnehmer ihren Kopf schützen würden. Zum Beispiel mit unserem neuen SZ-Fahrradfest-Helm. Zum Jubiläum bieten wir eine Ausrüstung im neuen lindgrünen SZ-Fahrradfestdesign an, unter anderem mit Trikot, Funktionsshirt und Halstuch. Die neue Farbe gefällt mit sehr gut. Sie bringt unser Fest noch mehr zum Strahlen.
Kann ich mir meine Startnummer aussuchen?
Leider nein, die werden streckenweise vergeben. Die untersten gibt es für die kurze Freizeittour. Mit der 19 600 endet der Zahlenkreis für den 150-km-Brocken. Wer scharf auf die Nummer 00001 ist, auf die 05715 (das Veranstaltungsdatum 05.7.15) oder die Schnapszahl 11 111, kann ab heute Abend bei Facebook auf der Fanseite des SZ-Fahrradfestes sechs Starterpakete mit besonderen Startnummern gewinnen.
Wo gibt es die Starterpakete zu kaufen?
Ab heute in allen SZ-Treffpunkten, bei Fahrrad XXL, in der Dresden-Info im QF an der Frauenkirche sowie im Internet. Kinder bis 12 zahlen nur die Hälfte und mit SZCard gibt es zwei Euro Rabatt.
von Kristina Grunwald (SZ, 26.5.2015)