"Wir sind ein starkes Team", finden Rocco Kühn und Uwe Düvel. Die Freunde werden die Tour gemeinsam stemmen. Die Drewag stellt jedes Jahr ein großes Unternehmensteam für das Fahrradfest zusammen.


    Wöchentlich versuchen sie es. Nicht mal einmal im Monat schaffen sie es. Aber wenn, dann richtig: 40 Kilometer nennen sie "die kleine Trainingtour". Bis zu 80 Kilometer legen Rocco Kühn und Uwe Düvel mit dem Fahrrad zurück, wenn sie es schaffen, eher Feierabend zu machen und zu trainieren. Irgendwo ins Vorerzgebirge geht es dann. Die beiden Ausbilder für Lehrlinge der Drewag und der Enso nehmen schon seit Jahren am SZ-Fahrradfest teil; seit ihrer ersten gemeinsamen Tour 2002 meistens zusammen. Manchmal mit ihren Kindern.

    Eines der größten Unternehmensteams beim SZ-Fahrradfest stellt die Drewag; etwa 300 Mitarbeiter melden sich jedes Jahr für den bunten Trubel an. Die Kosten für die Anmeldungen müssen die Mitarbeiter dabei nicht selber tragen. Vor und nach der Tour treffen sich die teilnehmenden Mitarbeiter am Drewag-Wasserstand. Das Fest fördert den Teamgeist, finden Düvel und Kühn. "Am Montag danach drehen sich dann in der Kantine die Gespräche darum", erzählt Kühn.

    Schon 16 Mal fuhr der Ausbilder im Bereich Mechatronik mit, zwölf Medaillen kann der Ausbildungsleiter Düvel vorweisen. Ihre Touren suchen sie dabei nicht nach der Strecke, sondern nach der Startzeit aus, witzeln die beiden. "Hauptsache nicht allzu früh", sagt Kühn. Eine kleine Rolle spielt dann bei der Auswahl aber doch die Streckenlänge: Zwischen 65 und 80 Kilometer wollen die beiden zurücklegen.

    Einen Wettkampf lassen die beiden nicht entstehen. Denn auch Kühn und Düvel sind durch das gemeinsame Radfahren zusammengewachsen, eine Freundschaft hat sich entwickelt. Frische Luft schnappen, vom Alltag abschalten, die Arbeit mal außen vor lassen – das Fahrradfahren hat hier seine Arbeit geleistet.

    Nach dem Fahrradfest haben die beiden stets ein Ritual: Bier und ein halbes Hähnchen warten im Brauhaus an der Frauenkirche auf sie. "Nach der Tour ist man angenehm erschöpft, und bei dem ersten Bier wird es dann richtig schön", erzählt Düvel und grinst verschmitzt. "Übrigens", sagt er, "die Größe der Trikots hat sich im Laufe der Jahre geändert". Er lacht. Selbstironisch erklärt er: "Wir sind natürlich einfach muskulöser geworden."

    Während die beiden bei den Trainingsfahrten auch gerne mal auf ihre Rennräder steigen, so müssen diese beim Fahrradfest den Schuppen hüten. Um auf Nummer sicher zu gehen, greifen der 46-Jährige und der 56-Jährige dann lieber zum Mountainbike. Denn auch Unfälle haben sie schon einige miterlebt. Einmal, da musste Kühn so abrupt auf den Bordstein ausweichen, dass der Reifen seinen Dienst versagte und platzte. "Zum Glück gibt es beim Fahrradfest einen guten Reparaturservice", sagt Düvel. Und Kühn erinnert sich: "Stimmt. Weil wir kein Geld dabeihatten, wurden wir fotografiert und konnten dann hinterher bezahlen."

    Trainieren steht für die beiden übrigens öfter auf dem Plan als einmal im Monat: Auch alleine schnappen sie sich öfters ihre Räder oder gehen laufen, Squash spielen oder ins Fitnessstudio.

Text: Theresa Hellwig, Foto: Ronald Bonß


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