Wer ein neues Fahrrad sucht, sollte auf die Rahmenhöhe und Sitzlänge achten. Doch die Angaben sind nicht genormt.

Sicherheit bietet nur ein Blick auf die Hersteller-Homepage, sagt René Filippek vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC). „Dort ist meist eine Zeichnung der angebotenen Rahmen zu finden.“ Und an der lasse sich exakt nachvollziehen, wie die Firma misst. Die Rahmenhöhe sei in der Regel am Sattelrohr angegeben. „Meist in Zentimeter, manchmal auch in Zoll“, erklärt der Experte. Sie werde meist von der Mitte des Tretlagers bis zur Oberkante des Sattelrohrs gemessen, manchmal aber auch von der Mitte des Tretlagers bis zum Anfang des Oberrohrs.

Ob die Höhe passt, ermitteln Radler, indem sie zunächst ihre Schrittlänge bestimmen. Dazu stellt man sich barfuß an die Wand und klemmt sich ein Buch ganz oben zwischen die Beine. Vom Boden wird dann bis zur Oberkante des Buchs gemessen, erläutert Filippek. Dieses Maß ist die Schrittlänge. Sie wird dann je nach Radtyp mit verschiedenen Faktoren multipliziert. „0,665 für Rennrad, 0,226 für Mountainbike und 0,66 für Trekking-Räder“, weiß der ADFC-Experte.

Das Ergebnis dieser Rechnung liegt meist zwischen zwei Rahmenhöhen, weil es nicht rund ist. Wer sportlicher unterwegs ist und auf Wendigkeit Wert legt, ist mit dem kleineren Rahmen besser bedient, erklärt Filippek. Komfortorientierte Fahrer greifen dagegen eher zum nächst größeren Rahmenmodell.

Wichtiger als die Rahmenhöhe sei die Sitzlänge, sagt Filippek. Sie entspreche der Länge des Oberrohrs zwischen Sattel- und Lenkerstange, wird je nach Hersteller aber ebenfalls unterschiedlich gemessen. Die Sitzlänge entscheidet darüber, welche Haltung man auf dem Rad hat: aufrecht, komfortabel oder sportlich gestreckt. Wer nicht gerade aufrecht auf einem Hollandrad unterwegs ist, sollte darauf achten, dass der Winkel zwischen Oberkörper und Oberarm nicht weniger als 90 Grad beträgt, rät Filippek. „Sonst überlastet man den Rücken.“ Der sollte gerade und nicht im Kreuzbereich gerundet sein, denn das deutet auf eine falsche Sitzhaltung hin. Den Lenker zu erhöhen, hilft oft nicht.

(dpa) 


Zurück zur Übersicht