Beefsteak oder Banane – was ist besser für die Fahrradtour?
Beim SZ-Fahrradfest sind in diesem Sommer die Teilnehmer auf sich selbst gestellt. So findet sich die richtige Verpflegung zur passenden Strecke.
Wer sich beim Fahrradfen überschätzt, dem bringt auch die beste Verpflegung nichts. "Das heißt, wer relativ selten fährt, sollte sich keine 75-Kilometer-Tour vornehmen", stellt Cornelia Münster, Ernährungsberaterin der AOK Plus, klar. Aber auch bei kürzeren Strecken kann man sich bei einem hügeligen Streckenprofil überschätzen. Für den Einstieg empfiehlt sie deshalb eine verkehrsberuhigte Route mit 20 bis 30 Kilometern.
Beim diesjährigen SZ-Fahrradfest passt die Freizeit-Tour genau zu diesen Anforderungen. "Am Wochenende sollte man nicht unbedingt den Elberadweg nutzen. Sonst kann man sich nicht richtig auf sich selbst konzentrieren und muss die anderen Fahrradfahrer im Blick haben, damit es nicht zum Sturz kommt", erklärt Cornelia Münster.
Bei kleineren Strecken von etwa 20 Kilometern ist eine Pause eigentlich gar nicht notwendig. Besser sei es, davor ausreichend zu frühstücken. "Ich kann natürlich ein Brot oder Brötchen mit Käse essen, da ist dann auch gleich Eiweiß dabei, oder einen Joghurt mit Haferflocken und Obst. Das wäre die optimale Vorbereitung, weil es den Blutzuckerspiegel langsamer und gleichmäßiger steigen lässt, damit der Körper immer wieder Energie für die Muskelzellen aus dem Blut zapfen kann", erklärt Münster. "Deshalb isst es unabdingbar, Getränke mitzunehmen – auf jeder Strecke, ganz egal wie lang." Denn auf einer schweißtreibenden Fahrradtour kann der Körper bis zu einem Liter Flüssigkeit verlieren. Deshalb ist es wichtig, dss der Körper die Flüssigkeit schnell zur Verfügung hat. "Dafür eignen sich isotonische Getränke super. Die kann ich auch selber herstellen, indem ich eine Schorle aus Fruchtsaft im Verhältnis 1:2 bis 1:3 mische. Das geht natürlich auch mit Tee, dann habe ich eine Art Eistee."
Vor der Fahrradtour ist es wichtig, auf Kohlenhydrate zu setzen, die langfristig verfügbar sind. Während der Tour braucht der Körper Kohlenhydrate, die gleichmäßig ins Blut gehen und den Magen nicht zu sehr belasten: "Da wären zum Beispiel Bananen, Müsliriegel, eine Handvoll Trockenobst oder auch Milchreis mit Früchten drin. Das lässt sich gut einpacken." Wegen des Zuckers müsse aber immer auch noch an die zusätzliche Flüssigkeit gedacht werden. Kartoffelsalat und Beefsteak seien hingegen nichts für sportlich ambitionierte Fahrer. Im Freizeitbereich dürfe es nach der Tour auch mal ein alkoholfreies Bier sein. So lassen sich Mineralstoffe sehr gut wieder auffüllen. "Während einer Fahrradtour gehen vor allem Natrium und Kalium verloren, das lässt sich aber auch sehr gut durch Mineralwasser ausgleichen", so die Ernährungsberaterin. Auch auf das Natriumbokarbonat sollte man achten: Das hilft gegen den Muskelkater.
Text: Marvin Graewert
Foto: Ronald Bonss