Im Velocium in Weinböhla finden sich Schätze aus 200 Jahren Fahrradgeschichte.
Die Ausstellung hat aber noch mehr zu bieten.
Steffen Stiller ist ein richtiger Fahrrad-Enthusiast. Der 60-Jährige ist seit 1975 im Radsport aktiv, sein Herz schlägt aber vor allem für historische Fahrräder und Hochräder.
Wie passend also, dass der Diplom-Ingenieur für Instandhaltung auch noch der Leiter der Fahrraderlebniswelt Velocium ist. Die interaktive Ausstellung zeigt über 200 Jahre Fahrradgeschichte und legt einen besonderen Fokus auf die sächsische Zweiradhistorie. In der Ausstellung sind circa 100 historische Fahrräder ausgestellt, alle im Originalzustand. „Wenn ich die bekomme, dann poliere ich die auf und mache sie hübsch“, sagt Steffen Stiller. Fast alle Fahrräder in der Ausstellung gehören ihm.
Seit Anfang der 80er-Jahre sammelt er schon Fahrräder. „Als ich damit angefangen habe, da hat man Fahrradsammeln belächelt“, sagt er. „Da hat man eher Autos und Motorräder gesammelt.“ Aber genau das war sein Vorteil. Damals waren historische Fahrräder noch sehr billig. Heute könne man sich so eine Sammlung gar nicht leisten.
Seit 1997 ist er Mitglied im Verein Historische Fahrräder e. V., hat ihn mit 27 anderen Fahrrad-Liebhabern in Dresden mitgegründet. „Mittlerweile hat er über 800 Mitglieder in Deutschland und auch aus dem Ausland“, sagt Stiller. Der Verein ist einer der Partner des Velociums.
Steffen Stillers Leidenschaft ist das Fahrrad. Er leitet das Velocium, fast alle der hier ausgestellten Fahrräder hat er gesammelt.
© www.loesel-photographie.de
2017, als das Fahrrad 200 Jahre alt geworden war, entstand die Idee zur Fahrraderlebniswelt in Weinböhla. Anlässlich des Jubiläums veranstaltete Stiller eine Sonderausstellung zur Fahrradgeschichte in der Scheune am Kirchplatz, in der sich heute auch das Velocium befindet. „Dann hatten wir im August das Deutschlandtreffen historischer Fahrräder mit über 350 Teilnehmern“, sagt Steffen Stiller. Es bildete den Grundstein für das Museum. Noch im selben Jahr wurde mit den Sanierungsarbeiten an der Scheune begonnen. Innerhalb eines Jahres wurde bestückt und eingeräumt.
Neben der Vielzahl historischer Fahrräder aus dem 19. und 20. Jahrhundert gibt es auch viele Attraktionen für kleine Fahrradfans. So kann man zum Beispiel mit einem Rad-Simulator Weinböhla erkunden oder Radrennen fahren. Auf dem Außengelände können auf einem gepflasterten Parcours ein paar Räder ausprobiert werden.
Der Verein Historische Fahrräder ist in diesem Jahr mit einem Stand auf dem SZ-Fahrradfest dabei und zeigt ein paar seiner historischen Räder. Wer also alte Drahtesel bestaunen, oder sich mal aufs Hochrad schwingen will, sollte am 2. Juli unbedingt auf dem Theaterplatz vorbeischauen.
Artikel von Fionn Klose
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